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Bilderbuchverlag Erstlingswerk Illupuzzle 5/9 |
Bilderbücher sind nicht nur etwas für Babys und Kleinkinder. Sondern auch für die großen Kinder, die Menschen, die niemals ganz erwachsen geworden sind, für all jene, die das Kind in sich bewahrt haben oder, um es in den Worten von Pippi Langstrumpf zu sagen, die gerade noch rechtzeitig eine Kumuluspille geschluckt haben. Das wichtigste für ein Bilderbuch sind natürlich die Bilder. Alle meine Bilderbuchmanuskripte sind deshalb zweispaltig angelegt worden. Links eine Spalte für das Bild und rechts eine Spalte für den Text. In die Bildspalte wurde das Motiv eingetragen. Dort stand dann z. B. Blattschneiderameise hoch oben im Baum mit Blick auf das Meer oder Sackgassenschild, im Hintergrund eine Straße mit Wendeplatte oder Blick von oben auf einen Wald mit Trampelpfaden. Nur selten waren die Beschreibungen viel detaillierter. Und dennoch wurden diese Beschreibungen ganz unterschiedlich bewertet. Einige Korrekturleser waren der Meinung die Beschreibungen sind zu detailliert und würden einem Illustrator die künstlerische Freiheit einschränken. Andere waren genau vom Gegenteil überzeugt und sagten, die Beschreibungen wären nicht genau genug. Beide hatten Recht. Die Illustrationen waren zu detailliert und zu allgemein zugleich. Es wartete also viel Arbeit auf uns. Schon sehr früh hat mich ein Berliner Verleger darauf hingewiesen, dass mit der Fertigstellung der Manuskripte die Hauptarbeit erst beginnt. Er hatte ja so Recht! Aber an dieser Stelle möchte ich allen Mut machen, die genau am selben Punkt angelangt sind. Denn: Die vielen Stunden mit Thomas Raif, dem Illustrator, waren die Besten bei der Erstellung des Buches. Warum? Ganz einfach. Beim Illustrieren kann man ein Bild entstehen sehen. Ein Bild, dass einen Text umsetzt und das gleichzeitig so viel mehr aussagt, als es der Text jemals könnte. Die Protagonisten sind viel ausdrucksstärker geworden, als ursprünglich gedacht, der Hintergrund ist viel stimmungsvoller als erhofft und dann sind in jedem Bild noch so viele Details versteckt, dass man sich wie bei einer Schatzsuche fühlt. Und ganz ehrlich, wer geht nicht gerne auf Schatzsuche?
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